Seit mehr als 10 Jahren für die Mädchen in Malawi
Am 15.11.2010 wurde unser Verein beim Amtsgericht Osnabrück eingetragen. So lange arbeiten wir bereits intensiv daran, das Leben von Kindern, insbesondere Mädchen und Frauen in Malawi zu verbessern und sie vor einem Leben auf der Straße zu schützen. Nach dem Motto „Leben retten – Chancen bieten“ geht es vor allem darum Zukunftsperspektive durch Schule und Ausbildung zu schaffen. An mittlerweile 5 Standorten geben wir Hoffnung und Zukunftsperspektiven.
Unser Verein arbeitet vollständig ehrenamtlich. Jede Spende kommt 100 % unserem Projekt in Malawi zugute. Unser Verwaltungsaufwand wird aus den Mitgliederbeiträgen finanziert.
Anja Hirschmann - Gründerin und Vorsitzende von Magi e.V.
Als ich meiner Freundin nach meinem 1. Malawi-Aufenthalt erzählt habe, dass ich ein Mädchenhaus in Malawi eröffnen möchte, um Mädchen vor dem Leben auf der Straße zu bewahren und damit vor Prostitution zu schützen, hat sie nur gesagt: „Das war klar Anja. Du hast immer schon in der Grundschule erzählt, dass du mal Kindern in Afrika hilfst. 2007 begann mein Engagement für Malawi mit einer Schulpartnerschaft. 3 Jahre lang hat die Grundschule Atter in Osnabrück die St Pius Primary School mit Sponsorenläufen und Waffelbackaktionen, Advents- und Frühlingsbasaren unterstützt.
Dann meinte dir dortige Schulleiterin: „Anja, du musst mal nach Malawi kommen und dir das hier alles ansehen.“
2010 war es dann soweit, was für ein Abenteuer. Gemeinsam mit sieben Nonnen, die zu einem Jubiläum nach Malawi reisten ging es los. Während der ganzen Reise lag mein Hauptinteresse bei den Kindern. Neugierig beschnupperten wir uns an den verschiedensten Orten, während der kleinen Rundreisen durchs Land.
Eine Station war ein interessantes Straßenkinderprojekt in der Nähe von Blantyre. Jungen lernten Fahrräder zu reparieren, Maurerarbeiten, Klempnerarbeiten und Zimmermannsarbeiten. Ich war begierig zu sehen, was für die Mädchen angeboten wurde. Auf meine Frage nach den Mädchen wurde nur mit den Schultern gezuckt und gemeint: „Die landen in der Prostitution!“
So wurde dann Zuhause Magi eV gegründet und in Malawi die NGO Magi (Malawian Girls). Unser Logo wurde von der damals sechsjährigen Elisa entworfen.
Unsere Ziele
Mit unserem Konzept „Zukunft“ wollen wir unsere Mädchen nicht nur „trocken und warm“ halten, sondern ihnen die Chance auf eine Zukunft geben, die sie selber ihren Möglichkeiten entsprechend gestalten können. Damit wirken sie als Multiplikatoren in der Gesellschaftsstruktur und verändern das Bild der Frau.
Bildung bedeutet Zukunft. Es ist die einzige Möglichkeit den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.
Nur etwa jeder zweite Bewohner Malawis über 15 kann lesen und schreiben. 1994 führte Malawi die freie Grundschulbildung ein, die allgemeine Schulpflicht folgte indessen nicht. Somit ist die Grundschulbildung zwar für alle Kinder zugänglich, aber nicht verpflichtend. Die Grundschulbildung dauert 8 Jahre. Nach einem kostenpflichtigen Examen werden Kinder mit den besten Noten in den Secondarybereich zugelassen, der allerdings kostenpflichtig ist. Die Kinder werden in sogenannten Boardingschools auf das ganze Land verteilt. Wir ermöglichen es den Mädchen eine Schulbildung zu absolvieren und somit ihre Zukunft zu gestalten. Dafür haben wir mittlerweile unsere eigene Grundschule am Platz, die wir auch für externe Schülerinnen geöffnet haben. Schaffen es unsere Mädchen einen Platz in der Secondaryschool zu ergattern, bleiben sie 4 weitere Jahre bei uns. Anderenfalls endet ihre Zeit bei uns. Der Platz in unserem Haus ist abhängig von Schulbildung. Dafür lernen die Mädchen zusätzlich nähen und Aggricultur, um damit zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, welches ihren Platz in der Familie sichert und so vor Prostitution bewahrt.
Um Schulbildung für tausenden von Kindern zu ermöglichen, bauen wir mittlerweile Schulen auch im Umland.
Bildung ermöglich wir durch vielfältige Möglichkeiten.
- Frühkindliche Erziehung in unserer Preschool
- Primarstufe in unserer Einrichtung
- Bau von Primarschulen
- Secondaryschool
- Universität
- Nähkurse
- Aggriculture
Im Planung und Aufbau ist gerade eine Technical school.
Unsere Mädchen kannten keinen geregelten Alltagsablauf. Der Vater ist nicht mehr da und die Mutter verstorben oder zu krank, um sich zu kümmern. Oft haben sich eher umgekehrt die Kleinen um die todkranken Mütter kümmern müssen. Die Großeltern sind überfordert mit der Fürsorge der Kinder ihrer eigenen vielen Kinder. Auf der Straße haben sie sich etwas Geld verdient, indem sie auf einen Markstand aufgepasst haben oder Einkäufe heimtrugen.
Viele unserer Mädchen haben Missbrauch, Vergewaltigung und Vernachlässigung erlebt, wurden ausgesetzt und sogar in Latrinen entsorgt.
Die Bewältigung eines normalen Alltages ist darum extrem schwer. In unserem Haus lernen die Mädchen einen geregelten Alltag kennen. Tägliche Pflichten strukturieren den Alltag. Aber auch Lesezeiten, Spielzeiten und Freizeit gehören zur Struktur des Alltags. Wobei sie sich aus Sicherheitsgründen nur innerhalb unseres Grundstückes bewegen dürfen.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Die Realität ist jedoch geprägt durch Wassermangel, schlechte Wasserqualität und die reduzierte Wasserverfügbarkeit im Sommer und Winter. Offene Wasserstellen werden gleichzeitig genutzt zum Baden, Wäsche waschen, Geschirr spülen, Gerätschaften reinigen, Tiere tränken und zum Schluss der Entnahme von Trinkwasser. Die Versorgung der Familien mit Wasser obliegt in den meisten Fällen den Kindern und Frauen. Die Wartung ist nicht gesichert, wodurch die Nutzungszeit selbst bereitgestellter Brunnen relativ kurz ist.
Wasser ist ein Menschenrecht,
und doch so viel mehr:
- Sauberes Wasser schützt vor Krankheiten (Cholera)
- Ein ortsnaher Brunnen gibt Zeitreserven frei für die Versorgung der Kinder, die Mutter ist nicht mehrere Stunden unterwegs, um Wasser zu beschaffen
- Die Wassernutzung ist nicht nur auf Mahlzeiten beschränkt.
- Ortsnahe Brunnen mindern die Gewalt gegen Frauen und Kinder, die auf den langen Routen zum nächsten Wasserloch überfallen werden.
Personen des Vorstandes
1. Vorsitzende: Anja Hirschmann, Tecklenburg
2. Vorsitzende: Julia Niedringhaus, Laggenbeck
Kassenwart: Michael Röttger, Osnabrück
Die Geschichte von Magi
Im Sommer 2010 besuchte unsere 1. Vorsitzende die Partnerschule „St Pius Primary School“ der Grundschule Atter.
Diese seit 2007 bestehende Partnerschaft zeigte uns, dass unsere durch Spendenaktionen gesammelten Gelder direkt bei den Kindern in der Schule ankommen.
An der Schule konnten umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Ein Besuch bei einem Straßenkinderprojekt zeigte deutlich, dass dort kaum Mädchen leben, da diese dort keine Lobby haben. Ganz deutlich ist aber die Notwendigkeit den Mädchen Schutz zu bieten. Daraus entstand die Idee ein „Mädchenhaus“ in Blantyre zu gründen. Beflügelt durch unsere Erfolge in Malawi bezüglich der Partnerschule, gründeten wir in Deutschland unseren Verein Magi und in Malawi die NGO Magi. Unser Verein arbeitet ehrenamtlich dafür, Mädchen vor Prostitution und einem Leben auf der Straße zu schützen.